Automatikspritzen können wahre Keimbomben sein. Grund genug sie nach jeder Verwendung im Stall richtig auszuwaschen.
Folgender Artikel gibt Tipps, wie Sie ihr Impfbesteck schnell und einfach desinfizieren können.
Impfstoffe helfen Krankheiten vorzubeugen. Damit sind sie ein wesentlicher Bestandteil der Präventmedizin. Wenn Sie aber im Umgang mit Impfstoffen nicht sauber arbeiten, kann das Folgen haben: Die Impfung wirkt unter Umständen nicht richtig. Kommt es zu einer Kontamination kann das den Schweinen sogar schaden. Verschmutzte Spritzen können Keime direkt übertragen. Wird der Impfstoff zum Beispiel länger geöffnet im Kühlschrank aufbewahrt kann auch dieser mit Keimen belastet sein.
Folgender Artikel gibt Tipps, wie Sie ihr Impfbesteck schnell und einfach desinfizieren können.
Impfstoffe helfen Krankheiten vorzubeugen. Damit sind sie ein wesentlicher Bestandteil der Präventmedizin. Wenn Sie aber im Umgang mit Impfstoffen nicht sauber arbeiten, kann das Folgen haben: Die Impfung wirkt unter Umständen nicht richtig. Kommt es zu einer Kontamination kann das den Schweinen sogar schaden. Verschmutzte Spritzen können Keime direkt übertragen. Wird der Impfstoff zum Beispiel länger geöffnet im Kühlschrank aufbewahrt kann auch dieser mit Keimen belastet sein.
So desinfizieren Sie Automatikspritzen in der Mikrowelle
Spritzen richtig reinigen
Sie können hochwertige Spritzen reinigen, desinfizieren und damit gefahrlos wiederverwenden. Die Hersteller liefern konkrete Angaben dazu. Wenn Sie die Spritze gerade nicht verwenden, lagern Sie diese in einem sauberen verschließbaren Plastikbeutel oder Behältnis staubfrei und trocken.
Reinigen Sie die Spritzen nach jedem Gebrauch gründlich mit heißem Wasser und einer milden Seifenlauge außen und auch innen. Bauen Sie die Spritze dazu auseinander. Verwenden Sie wenn nötig eine Bürste. Mit der Reinigung sollen Staub und Schmutzpartikel und die Impfstoffreste im Zylinder entfernt werden. Achten Sie darauf, dass Sie die Seifenreste gründlich mit klarem, warmen Wasser abspülen und alle Teile vollständig trocknen lassen.
Sie können hochwertige Spritzen reinigen, desinfizieren und damit gefahrlos wiederverwenden. Die Hersteller liefern konkrete Angaben dazu. Wenn Sie die Spritze gerade nicht verwenden, lagern Sie diese in einem sauberen verschließbaren Plastikbeutel oder Behältnis staubfrei und trocken.
Reinigen Sie die Spritzen nach jedem Gebrauch gründlich mit heißem Wasser und einer milden Seifenlauge außen und auch innen. Bauen Sie die Spritze dazu auseinander. Verwenden Sie wenn nötig eine Bürste. Mit der Reinigung sollen Staub und Schmutzpartikel und die Impfstoffreste im Zylinder entfernt werden. Achten Sie darauf, dass Sie die Seifenreste gründlich mit klarem, warmen Wasser abspülen und alle Teile vollständig trocknen lassen.
- Kunststoffspritzen der Firma Prima Tech (Neogen) sollten nach Herstellerangaben nicht über einen längeren Zeitraum ausgekocht werden, da sich einzelne Polymerteile durch die Hitze verformen könnten. Für diese Spritzen wird eine Dampfdesinfektion mithilfe einer Mikrowelle empfohlen (siehe Anleitung).
- Bei anderen Herstellern liefern die Beilagen notwendige Informationen. Im Zweifelsfall wenden Sie sich an die Firma, welche die Spritzen vertreibt oder an den Hersteller selbst.
- Wenn Sie die Spritze gleich nach dem Auskochen oder Dampf-Desinfizieren verwenden wollen, muss sie vorher vollständig abgekühlt sein. Hohe Temperaturen können dem Injektionsgut schaden.
Vorsicht bei Desinfektionsmitteln
Es ist auch möglich, Spritzen mit Desinfektionsmitteln zu desinfizieren. Es ist aber kein spezifisches Desinfektionsmittel für diesen Zweck geprüft. Möglicherweise erreicht das Mittel auch nicht alle kontaminierten Stellen der Spritze. Außerdem können manche Desinfektionsmittel die Materialien der Spritzen angreifen. Besonders wichtig ist, dass das Desinfektionsmittel dem Injektionsgut schaden kann und so z. B. Impfstoffe unwirksam werden. Deswegen muss die Spritze vor der erneuten Verwendung unbedingt gründlich mit steriler Flüssigkeit (z.B. steriles Wasser) gespült werden.
Wenn Sie Desinfektionsmittel verwenden, müssen Sie das Spritzbesteck vorher ebenfalls gründliche reinigen. Denn Dreck kann man nicht desinfizieren.
Um Krankheitserreger nicht über die Injektionsnadel zu übertragen, sollten Sie wiederverwendbare Kanülen ebenfalls reinigen und desinfizieren. Wechseln Sie Einmalkanülen mindestens nach jedem Wurf bzw. jeder Bucht. Vorsicht bei kranken Tieren, auch Sauen: Hier lohnt es sich, eine eigene Kanüle zu verwenden bzw. sofort nach deren Behandlung die Kanüle wechseln.
Es ist auch möglich, Spritzen mit Desinfektionsmitteln zu desinfizieren. Es ist aber kein spezifisches Desinfektionsmittel für diesen Zweck geprüft. Möglicherweise erreicht das Mittel auch nicht alle kontaminierten Stellen der Spritze. Außerdem können manche Desinfektionsmittel die Materialien der Spritzen angreifen. Besonders wichtig ist, dass das Desinfektionsmittel dem Injektionsgut schaden kann und so z. B. Impfstoffe unwirksam werden. Deswegen muss die Spritze vor der erneuten Verwendung unbedingt gründlich mit steriler Flüssigkeit (z.B. steriles Wasser) gespült werden.
Wenn Sie Desinfektionsmittel verwenden, müssen Sie das Spritzbesteck vorher ebenfalls gründliche reinigen. Denn Dreck kann man nicht desinfizieren.
Um Krankheitserreger nicht über die Injektionsnadel zu übertragen, sollten Sie wiederverwendbare Kanülen ebenfalls reinigen und desinfizieren. Wechseln Sie Einmalkanülen mindestens nach jedem Wurf bzw. jeder Bucht. Vorsicht bei kranken Tieren, auch Sauen: Hier lohnt es sich, eine eigene Kanüle zu verwenden bzw. sofort nach deren Behandlung die Kanüle wechseln.
Geben Sie die Spritze in einen sauberen, stabilen Plastikbeutel.
Befeuchten Sie die Küchenrolle mit etwas Wasser. Sie sollte gut befeuchtet sein, aber es braucht kein überflüssiges Wasser im Beutel zu stehen.
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Geben Sie den offenen Plastikbeutel anschließend in die Mikrowelle und schalten Sie diese etwa fünf Minuten auf höchster Stufe ein. Das Wasser verdampft größtenteils. Vorsicht, der Wasserdampf ist heiß. Lassen Sie die Spritze anschließend abkühlen. Danach können Sie die Spritze trocken und staubfrei lagern.
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Fall 1 - Verunreinigung von Spritze und Impfstoff
In diesem Praxisfall wurde die Impfung wenige Tage vor dem Absetzen durchgeführt. Direkt nach der Impfung verendeten mehrere Ferkel. Eine erhöhte Sterblichkeit war über mehrere Wochen zu beobachten. Im Bestand und bei der Sektion wurden bei mehreren Ferkeln lokale Abszesse an der Injektionsstelle oder an anderen Stellen festgestellt. Als Ursache konnte eine stark verunreinigte und keimbelastete Automatikspritze ausgemacht werden. Da der verwendete Impfstoff über mehrere Wochen auf die Automatikspritze aufgesteckt im Kühlschrank gelagert wurde, konnten die Keime auch in die Impfstoffflasche einwandern und sich in der Flüssigkeit vermehren. Die Bakterien im Abszess sowie in Spritze und Flasche waren zum Großteil die gleichen (Tab.). Das zeigt den Zusammenhang zwischen der Verunreinigung der Impfutensilien und den Abszessen. Des Weiteren waren die Ferkel, denen diese Flüssigkeit injiziert wurde
- nicht durch den Impfstoff geschützt. Der Impfstoff verliert durch die Verunreinigung und offene Lagerung seine Wirksamkeilt.
- einem bunten Erregercocktail ausgesetzt, der verschiedene akute und chronische Veränderungen bei den Tieren hervorrief.
Fall 2 - Kontamination braucht nicht viel Zeit
Die geplante Impfung einer Ferkelgruppe wurde aus unvorhergesehenen Gründen verschoben, nachdem der Impfstoff bereits angebrochen war, aber noch nicht verwendet wurde. Der Impfstoff wurde sofort in den Kühlschrank zurückgestellt und zehn Tage später für eine Ferkelgruppe mit 42 Tieren verwendet. Innerhalb von nur eineinhalb Stunden verendeten 32 Ferkel dieser Gruppe mit akuten Schocksymptomen. Die Sektion einzelner Tiere bestätigte ein Schockgeschehen. Im Impfbesteck und in den Resten des verwendeten Impfstoffs wurden in hochgradiger Menge Bakterien nachgewiesen. In nur zehn Tagen und sogar bei Kühlschranktemperaturen hatten sich die Bakterien rasant vermehren können.
Fall 3 - Mangelnde Impfhygiene ist häufig
zDie Taunkreis Vet Clinic ist der Frage nachgegangen, in welchem Zustand sich Impfspritzen und Impfstoffe in Betrieben befinden. Zu diesem Zweck wurden auf 20 Betrieben Tupferproben aus dem Zylinder der Spritzen genommen. Diese wurden auf Bakterien und Pilze untersucht. Keiner der 20 Betriebe hatte spezifische Probleme mit Impfreaktionen Impfversagen oder unerwarteten Nebenwirkungen. In Tab. 2 ist dargestellt, welche Keime und Pilze in diesen Spritzen nachgewiesen werden konnten.
Keine einzige dieser Spritzen war "sauber". Zum Teil konnte eine bunte Mischung verschiedener Bakterien und Pilze nachgewiesen werden. Viele der nachgewiesenen Erreger gelten nicht als typische Krankheitserreger beim Schwein (z.B. Flavobacterium spp.). Sie können allerdings durchaus Schäden im Tier verursachen, wenn sie in den Muskel verabreicht werden. Andere sind bekannte Erreger von Schweinekrankheiten, die auch über eine Injektion den Weg in das Tier finden können, zum Beispiel Streprokokken.
In den zugehörigen Impfstoffflaschen die auf den Spritzen aufgesteckt waren, handelte es sich um drei verschiedene zugelassene PCV2 Impfstoffe. In elf Fällen war das in den Impfstoffflaschen nachgewiesene Erregerspektrum mit dem der dazugehörigen Spritzen größtenteils identisch. In fünf Fällen waren deutlich weniger Erreger im Impfstoff selbst nachweisbar, diese stammten allerdings aus den gleichen Erregergruppen wie in der Spritze. Nur in zwei Fällen waren vollkommen andere Erreger in der Impfstoffflasche zu finden. In zwei weiteren Fällen war der Impfstoff selbst "sauber" was den Rückschluss zulässt, das diese Flaschen ganz frisch angebrochen waren. Generell werden alle Immpfstoffe chargenweise einer Sterilitätsprüfung unterzogen. Es kann also davon ausgegangen werden, dass ein ungeöffneter Impfstoff keimfrei ist.
Aus diesen Ergebnissen lässt sich schlussfolgern, dass besonders eine verunreinigte Spritze eine wichtige Kontaminationsquelle für den Impfstoff nach Anbruch der Flaschen darstellt. Des weiteren ist das Risiko einer Kontamination bei Impfstoffen verschiedener Hersteller gleichermaßen gegeben. Im zweiten Teil des Projektes wurde untersucht, wie schnell es zu diesen Verunreinigungen kommt. In zehn Betrieben wurden fabrikneue Spritzen und neue Impfstoffflaschen ausgegeben. Beides wurde nach drei Wochen "normalem" Gebrauch wieder mit einem Tupfer abgestrichen. Diesmal waren in 50% der Spritzen und in 40% der Impfstoffflaschen Keime nachweisbar. Eine Kontamination kann also sehr schnell erfolgen, ist aber nicht zwingend. Hier spielt sicher die Sauberkeit im Umgang mit den Gerätschaften und z.B. auch die Sauberkeit des Kühlschranks eine Rolle.
Rebecca Langhoff, Georg Freymüller und Thomas Voglmayr
Keine einzige dieser Spritzen war "sauber". Zum Teil konnte eine bunte Mischung verschiedener Bakterien und Pilze nachgewiesen werden. Viele der nachgewiesenen Erreger gelten nicht als typische Krankheitserreger beim Schwein (z.B. Flavobacterium spp.). Sie können allerdings durchaus Schäden im Tier verursachen, wenn sie in den Muskel verabreicht werden. Andere sind bekannte Erreger von Schweinekrankheiten, die auch über eine Injektion den Weg in das Tier finden können, zum Beispiel Streprokokken.
In den zugehörigen Impfstoffflaschen die auf den Spritzen aufgesteckt waren, handelte es sich um drei verschiedene zugelassene PCV2 Impfstoffe. In elf Fällen war das in den Impfstoffflaschen nachgewiesene Erregerspektrum mit dem der dazugehörigen Spritzen größtenteils identisch. In fünf Fällen waren deutlich weniger Erreger im Impfstoff selbst nachweisbar, diese stammten allerdings aus den gleichen Erregergruppen wie in der Spritze. Nur in zwei Fällen waren vollkommen andere Erreger in der Impfstoffflasche zu finden. In zwei weiteren Fällen war der Impfstoff selbst "sauber" was den Rückschluss zulässt, das diese Flaschen ganz frisch angebrochen waren. Generell werden alle Immpfstoffe chargenweise einer Sterilitätsprüfung unterzogen. Es kann also davon ausgegangen werden, dass ein ungeöffneter Impfstoff keimfrei ist.
Aus diesen Ergebnissen lässt sich schlussfolgern, dass besonders eine verunreinigte Spritze eine wichtige Kontaminationsquelle für den Impfstoff nach Anbruch der Flaschen darstellt. Des weiteren ist das Risiko einer Kontamination bei Impfstoffen verschiedener Hersteller gleichermaßen gegeben. Im zweiten Teil des Projektes wurde untersucht, wie schnell es zu diesen Verunreinigungen kommt. In zehn Betrieben wurden fabrikneue Spritzen und neue Impfstoffflaschen ausgegeben. Beides wurde nach drei Wochen "normalem" Gebrauch wieder mit einem Tupfer abgestrichen. Diesmal waren in 50% der Spritzen und in 40% der Impfstoffflaschen Keime nachweisbar. Eine Kontamination kann also sehr schnell erfolgen, ist aber nicht zwingend. Hier spielt sicher die Sauberkeit im Umgang mit den Gerätschaften und z.B. auch die Sauberkeit des Kühlschranks eine Rolle.
Rebecca Langhoff, Georg Freymüller und Thomas Voglmayr
Quelle: Boehringer Ingelheim