Kaustrick kann PRRS schnell nachweisen
PRRS ist und bleibt ein Dauerthema in Schweinebeständen. Ein neues Tesverfahren mittels Speichelsammelproben kann bei der Diagnose helfen.
PRRS, auch Porzines Reproduktives und Respiratorisches Syndrom der Schweine genannt, ist in Deutschland weit verbreitet und gehört zu den verlustreichsten Erkrankungen in der weltweiten Schweineproduktion. Die Verluste sind dabei von Betrieb zu Betrieb unterschiedlich und hängen von verschiedenen Risikofaktoren wie Tierzukauf, Betriebsmanagment, Belegdichte, Hygiene, Stallklima und Infektionsdruck ab. Berechnungen ergeben einen finanziellen Schaden von etwa 25 bis 250€ pro Sau und Jahr sowie von 2,50 bis 11€pro Mastschwein. Zusätzlich zu diesen direkten finanziellen Schäden müssen weitere PRRS-bedingte Verlustquellen in der Schweinemast berücksichtigt werden, wie der höhere Arbeitsaufwand in der Krankheitsbekämpfung, das Auseinanderwachsen von Mastpartien, die geringere Ausnutzung der Mastplätze und die schlechtere Schlachtkörperqualität erkrankter Tiere.
PRRS_Feldvirus latent vorhanden
Experten schätzen, dass 70 bis 90% der Betriebe PRRS-positiv sind, wobei allerdings die überwiegende Anzahl der Betriebe bei den Sauen bereits mit unterschiedlichen Impfprogrammen eine PRRS-Teilkontrolle durchführen. Eine PRRS-Ferkelimpfung ist in Deutschland in vielen Betrieben noch nicht routinemäßig etabliert, wodurch sich das Risiko für Feldvirusinfektionen in Flatdeck und Mast erhöht. Zwar sind die geimpften Sauen gegen PRRS geschützt, nicht jedoch die ungeimpfte Nachzucht, - so kann das PRRS-Virus zwischen den Altersgruppen im Bestand zirkulieren. Durch die Impfung der Sauen ist die PRRS-Virusausscheidung zwar deutlich reduziert, allerdings wird so nicht die vollständige Eliminierung des Virus aus einem Betrieb bewirkt.
Immer wieder kommt es zu Situationen, bei denen in Ferkelerzeugerbetrieben, deren Sauen gegen PRRS geimpft sind, die Ferkel schon im Flatdeck oder auch später in der Mast plötzlich PRRS-Symptome wie Husten zeigen. Durch diese ungeimpften Ferkel kann sich das PRRS_Virus dann so stark vermehren, dass das Risiko einer Reininfizierung der Sauenherde extrem steigt. Daher ist eine Gesamtbestandsimpfung gegen PRRSV, die also sowohl die Sauen als auch die Ferkel mit einbezieht, sehr bedeutend für den Sauenbestand. Bei klinischen Anzeichen für respiratorische Symptome oder therapieresistente Atemwegserkrankungen, sollte immer auch an PRRS gedacht werden. Tierärzte weisen darauf hin dass eine regelmäßige Überwachung durch Diagnostik in den Ställen von Vorteil sein kann. Ein Screening mit ausreichend vielen Tieren aus verschiedenen Altersgruppen bringt Klarheit über die beteiligten Erreger.
Immer wieder kommt es zu Situationen, bei denen in Ferkelerzeugerbetrieben, deren Sauen gegen PRRS geimpft sind, die Ferkel schon im Flatdeck oder auch später in der Mast plötzlich PRRS-Symptome wie Husten zeigen. Durch diese ungeimpften Ferkel kann sich das PRRS_Virus dann so stark vermehren, dass das Risiko einer Reininfizierung der Sauenherde extrem steigt. Daher ist eine Gesamtbestandsimpfung gegen PRRSV, die also sowohl die Sauen als auch die Ferkel mit einbezieht, sehr bedeutend für den Sauenbestand. Bei klinischen Anzeichen für respiratorische Symptome oder therapieresistente Atemwegserkrankungen, sollte immer auch an PRRS gedacht werden. Tierärzte weisen darauf hin dass eine regelmäßige Überwachung durch Diagnostik in den Ställen von Vorteil sein kann. Ein Screening mit ausreichend vielen Tieren aus verschiedenen Altersgruppen bringt Klarheit über die beteiligten Erreger.
Kaustricke als neue Testmethode
Einer der Forscher, der die Idee hatte, auf Basis von Speichel verschiedene Schweinekrankheiten nachzuweisen, ist Prof. Dr. Jeffrey Zimmerman von der amerikanischen lowa State University. Er forscht seit einigen Jahren daran, Speichel zur Überwachung und zur Früherkennung von PRRS zu nutzen. Dafür erntete er anfangs Zweifel. Mittlerweile hat sich das Verfahren als Ergänzung zur PRRS-Diagnostik mittels Blutproben in den USA durchgesetzt - auch Labore in Deutschland bieten die Methode inzwischen an. Speichel zur Diagnostik einzusetzen, hat bereits eine längere Tradition im Humanbereich, nicht allein um DNA-Profile zu erstellen, sondern auch um Erkrankungen wie Masern oder HIV festzustellen.
Antikörper aus dem Speichel
Die Forscher stellten fest, dass die Schweine aufgrund ihres Spieltriebs auf den in die Bucht gehängten Kaustricke herumkauten und sich so einfach Speichelproben sammeln ließen. Speichel enthält nicht nur das Sekret der Speicheldrüßen, sondern auch die Flüssigkeit, die aus den Blutgefäßen der Maulschleimhaut in die Maulhöhle übertritt.
Speichelproben können sowohl den Erreger selbst, als auch Antikörper dagegen enthalten. Mittlerweile gibt es kommerziell zugelassene Testmethoden, um Antikörper im Speichel mittels dem Enzyme Linked Immunosorbent Assay (ELISA)-Test zu finden. Speichelantikörper, die auf einen vorangegangenen Kontakt zum PRRS-Virus hinweisen, sind nach etwa einer Woche nachweisbar, nach rund vier Wochen sind maximale Titer erreicht. Um das Virus selbst im Bestand nachzuweisen, wird die Speichelprobe mittels Polymerasekettenreaktion (PCR) untersucht. Um ein intensiveres PRRSV-Monitoring zu ermöglichen, können Speichelproben als sinnvolle Ergänzung zur PRRSV-Diagnostik durch Blutproben genutzt werden.
Speichelproben können sowohl den Erreger selbst, als auch Antikörper dagegen enthalten. Mittlerweile gibt es kommerziell zugelassene Testmethoden, um Antikörper im Speichel mittels dem Enzyme Linked Immunosorbent Assay (ELISA)-Test zu finden. Speichelantikörper, die auf einen vorangegangenen Kontakt zum PRRS-Virus hinweisen, sind nach etwa einer Woche nachweisbar, nach rund vier Wochen sind maximale Titer erreicht. Um das Virus selbst im Bestand nachzuweisen, wird die Speichelprobe mittels Polymerasekettenreaktion (PCR) untersucht. Um ein intensiveres PRRSV-Monitoring zu ermöglichen, können Speichelproben als sinnvolle Ergänzung zur PRRSV-Diagnostik durch Blutproben genutzt werden.
Einfache Beprobung der Tiere
Die Gewinnung von Speichelproben im Vergleich zu Blutproben ist einfach für den Probenehmer und stressfrei für die Tiere. Die auf dem Markt verfügbaren Kaustricke bestehen zu 100% aus unbehandlter Baumwolle. Der Strick wird für etwa 30 Minuten in Schulterhöhe der Schweine in die Bucht gehängt. Um den Kaustrick attraktiv zu machen, sollte er vorab ein wenig bewegt werden. Studien haben gezeigt, dass in einer herkömmlichen Bucht mit etwa 25 Schweinen nach 20 Minuten rund 75% der Tiere Kontakt zum Strick haben. Ein Strick pro Bucht (Aufzucht und Mast) für durchschnittlich 30 Minuten gewährleistet in der Regel eine ausreichende Speichelprobenmenge (3-4ml); Krankenbuchten und Buchten mit gerade abgesetzten Ferkeln benötigen mehr Zeit. Danach kommt der Strick in einen Plastikbeutel, die Flüssigkeit wird in den Probenbeutel ausgedrückt und mit einem Probenröhrchen aufgefangen, welches ins Labor geschickt wird. Die Proben müssen gekühlt aufbewahrt und verschickt werden.
Frühzeitiges Erkennen der Infektion
Das frühzeitige Aufdecken von PRRS-Infektionen und eine regelmäßige Überwachung des PRRS-Status ist wichtig. PRRSV-infizierte Tiere übertragen das Virus über Körpersekrete wie Speichel, Blut, Nasenausfluss, Kot und Urin, Milch, Sperma und über die Luft (Aerosole). Die wesentlichen Übertragungswege zwischen Betrieben sind PRRS-Feldviruseinträge durch infizierte Zukaufstiere aber ebenso über Besucher, Fahrzeuge, Schadnager oder über Luft.
Innerhalb eines Betriebes findet die Hauptübertragung durch infizierte Ausscheider-Tiere statt. Allerdings kann durch lückenhaftes Hygienemanagemente das Virus durch infizierte Nadeln, Betriebsausrüstung, Personal und andere Hoftiere (Katzen, Hunde) gleichermaßen übertragen werden. Wissenschaftliche Publikationen zeigen, dass Speichelproben in Ergänzung zu Blutproben ein sinnvolles Instrument für die intensive PRRSV-Überwachung sein können und fügen sich sehr gut in das Konzept der Anwendung spezieller Monitoring-Systeme zur Beurteilung der Herdengesundheit ein. Sie können jedoch zurzeit noch nicht die Routinediagnostik (Blutproben), insbesondere für die PRRSV-Unverdächtigkeit, ersetzen.
Forscher untersuchen derzeit die Anwendung von Speichelproben zum Beispiel für die Überwachung von Mykloplasmen, Circovirus-Infektionen und Lawsonien in Schweinepopulationen. Diese Testsysteme sind jedoch bisher noch nicht hinreichend entwickelt und validiert im Gegensatz zu PRRSV-Diagnostik.
Innerhalb eines Betriebes findet die Hauptübertragung durch infizierte Ausscheider-Tiere statt. Allerdings kann durch lückenhaftes Hygienemanagemente das Virus durch infizierte Nadeln, Betriebsausrüstung, Personal und andere Hoftiere (Katzen, Hunde) gleichermaßen übertragen werden. Wissenschaftliche Publikationen zeigen, dass Speichelproben in Ergänzung zu Blutproben ein sinnvolles Instrument für die intensive PRRSV-Überwachung sein können und fügen sich sehr gut in das Konzept der Anwendung spezieller Monitoring-Systeme zur Beurteilung der Herdengesundheit ein. Sie können jedoch zurzeit noch nicht die Routinediagnostik (Blutproben), insbesondere für die PRRSV-Unverdächtigkeit, ersetzen.
Forscher untersuchen derzeit die Anwendung von Speichelproben zum Beispiel für die Überwachung von Mykloplasmen, Circovirus-Infektionen und Lawsonien in Schweinepopulationen. Diese Testsysteme sind jedoch bisher noch nicht hinreichend entwickelt und validiert im Gegensatz zu PRRSV-Diagnostik.
Quelle: Boehringer Ingelheim, Tiergesundheit und mehr